Die Nutzung und Entwicklung von Städten ist weitgehend geregelt. Raum für Experimente gibt es wenig. Damit sich Städte zukunftsfähig weiter entwickeln können, müssen jedoch neue Ideen und ungewöhnliche Nutzungen im Stadtraum ausprobiert werden können. Denn Stadtentwicklung basiert auf der Koproduktion von Stadträumen durch eine Vielzahl von Akteuren. Urbane Experimentierflächen könnten es Stadtbewohner:innen ermöglichen, die Nutzung von Flächen selbstorganisiert auszutesten und untereinander auszuhandeln. Dadurch kann – so unsere These – die Produktion von Räumen gemeinschaftlich und nutzer:innengerecht gestaltet werden.
Während einer Forschungswoche in Zürich wurden unterschiedliche urbane Experimentierflächen vom Hidden Institute getestet. Dabei wollten wir herausfinden, wie der öffentliche Raum gemeinschaftlich genutzt werden kann – nicht im Sinne eines passiven Nebeneinanders, sondern als offener Raum eines aktiven Miteinanders. Eine Gruppe ging der Frage nach, inwiefern Stadträume kurzzeitig gemeinschaftlich produziert werden können – beispielsweise dadurch, dass viele Menschen an einem Ort zeitgleich dieselbe Musik von ihren Smartphones abspielen. Eine zweite Gruppe stellte sich hauptsächlich Fragen zur materiellen Beschaffenheit urbaner Experimentierflächen und testete diverse Methoden des physischen Markierens solcher Flächen im Stadtraum. Dabei wurden in den Gruppen sowie mit Passant:innen Herausforderungen und Möglichkeiten von urbanen Experimentierflächen diskutiert und weiter entwickelt.
Die Ergebnisse wurden im Pavilleon öffentlich präsentiert und mit dem Publikum entlang unterschiedlicher Fragen zu den sozialen, planerischen, rechtlichen und politischen Chancen und Hürden diskutiert.
Die Forschungswoche in Zürich erfolgte auf Einladung des Pavilleons. Die zweijährige Zwischennutzung im Herzen Zürichs ist zugleich kultureller Freiraum und Stadtlabor, getragen vom gemeinnützigen Verein «Pavilleon».